L. DANYLCHUK / B. EHLERS-KERBEKIAN / D. FROT / A. ZADECKA / D. SARAFEIDOU
5 Frauen sagen nein
Montag, 14. November 2022 | 18.00 Uhr | Die Pumpe
Sprache: Deutsch, Französisch, Polnisch, Ukrainisch, Griechisch
Länge: 90 Min.
Das gab es noch nie bei Thespis: Nur für dieses Festival wurden fünf Schauspielerinnen, die mit Thespis bereits verbunden sind, gebeten, jeweils ein Mini-Monodrama zu gestalten, das sich mit einem – auch am Theater – sehr gegenwärtigen Thema befasst: Frauen, die „nein“ sagen. Herausgekommen sind dabei fünf höchst unterschiedliche Kurzstücke, auf deren Uraufführung im Rahmen des diesjährigen Thespis-Festivals wir schon sehr gespannt sind.
Die ukrainische Schauspielerin Lidiya Danylchuk hat sich den ebenso aufwühlenden wie poetischen Monolog KLYTEMNESTRA ihrer gefeierten Landsfrau, der Schriftstellerin, Dichterin und Essayistin Oksana Sabuschko, ausgesucht, in welchem die mythische Titelfigur entschlossen gegen König Agamemnon aufbegehrt.
Der deutschen Zeitgeschichte hat die deutsch-armenische Schauspielerin BEA EHLERS-KERBEKIAN ihren Beitrag entlehnt: KEIN DENKMAL FÜR GUDRUN ENSSLIN, den wütenden Gefängnismonolog der RAF-Terroristin am letzten Tag ihres Lebens, aufgezeichnet von Christiane Brückner. (Mit Dank für die Unterstützung: Bettina Schinko.)
Die französische Theater- und Filmschauspielerin Dominique Frot, die das letzte Thespis-Festival eröffnet hat, hat ihren Beitrag PoUR MANON C’EST NON ET POUR D’AUTRES NON PLUS (FÜR MANON HEISST ES NEIN UND FÜR DIE ANDEREN AUCH NICHT) aus Texten der Gegenwartsautorin Manon Delatre (Frankreich) und der spoken-word-Künstlerin Kae Tempest (Großbritannien) zusammengestellt.
Die vielseitige polnische Theater- und Filmschauspielerin und Puppenspielerin ANNA ZADĘCKA hat sich für ihren Part FELICJA einen Ausschnitt aus dem Kafka-Stück FALLE ihres Landsmanns Tadeusz Rózewicz ausgesucht, einen, wie sie selbst sagt „Protest dagegen, in toxischen Beziehungen stecken zu bleiben, sondern vielmehr Verantwortung für die ganze Welt zu übernehmen.“
Die griechische Schauspielerin DESPINA SARAFEIDOU setzt sich schließlich in ihrem Monolog KASSANDRA mit Euripides‘ TROERINNEN auseinander: Braut oder Selbstmordbomberin? Wie ein trojanisches Pferd, bestraft Kassandra die Hybris der Mächtigen mit Zerstörung.